Linken-Chefin Katja Kipping hat das Bekenntnis von Bund und Ländern zu einer Homeoffice-Verpflichtung für Unternehmen begrüßt. „Das war überfällig, dass man das Thema angeht“, sagte Kipping am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“. „Du kannst nicht die komplette Last des Infektionsschutzes nur auf den Privathaushalten ablegen.“ Die Ko-Chefin der Linken kritisierte indes, die Bundesregierung sei die Verpflichtung nur „sehr halbherzig angegangen“.
Nach den Beschlüssen des Corona-Gipfels von Bund und Ländern am Dienstagabend müssen Arbeitgeber überall dort, wo es geht, Homeoffice ermöglichen – zunächst befristet bis zum 15. März. Ist die Präsenz im Betrieb unabdingbar, sollen den Mitarbeitenden medizinische Masken zur Verfügung gestellt werden. Die Arbeitgeberlobby habe gegen strengere Regeln „zum Sturm geblasen“ und die Union sei „deutlich eingeknickt“, sagte Kipping zu den Beschlüssen.
Beim Thema Schulschließungen zeigte sie sich zwiegespalten: Die Verlängerung sei im Sinne der Pandemiebekämpfung sinnvoll, aber „sozialpolitisch echt die Hölle“ für viele Kinder und ihre Familien, sagte Kipping. Die fortdauernde Schließung verstärke soziale Ungleichheit. Kipping kritisierte, dass nach wie vor nicht alle Schüler digitale Endgeräte und Drucker für den Heimunterricht nutzen könnten.