Macron kündigt schärferes Vorgehen gegen sexuellen Kindesmissbrauch an

Verängstigtes Kind - Bild: dantes1401 via Twenty20
Verängstigtes Kind - Bild: dantes1401 via Twenty20

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat ein schärferes Vorgehen gegen sexuellen Missbrauch von Minderjährigen angekündigt. Die Opfer sexueller Gewalt würden „nie wieder allein gelassen“, sagte Macron in einem am Samstag auf Twitter veröffentlichten Video. In den vergangenen Wochen hatten tausende Franzosen unter dem Hashtag #Metooinceste im Internet von sexuelle Übergriffen in Familien berichtet. 

Ausgelöst wurde dies durch ein Buch der Juristin Camille Kouchner über mutmaßlichen Missbrauch in ihrer bekannten Familie. Sie warf ihrem Stiefvater, dem renommierten Politikwissenschaftler Olivier Duhamel, vor, ihren Zwillingsbruder missbraucht zu haben. 

„Niemand kann diese Zeugenaussagen mehr ignorieren“, sagte Macron über die Erfahrungsberichte tausender Franzosen. Sie müssten auch „Jahre, Jahrzehnte später“ gesammelt und „Verbrecher“ müssten für ihre Taten bestraft werden. „Wir müssen unser Gesetz anpassen, um Kinder, die Opfer von Inzest und sexueller Gewalt werden, besser zu schützen“, erklärte der Präsident. 

Die Verjährungsfrist für Sexualverbrechen an Minderjährigen in Frankreich war 2018 auf 30 Jahre verlängert worden, doch es gibt Forderungen, die Verjährung komplett abuzschaffen.

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