Mehrere Demonstrationen am Sonntag in Nürnberg: 117 Verstöße nach dem Infektionsschutzgesetz und zehn Strafanzeigen

Polizei - Bild: Chalabala via Twenty20
Polizei - Bild: Chalabala via Twenty20

NÜRNBERG. Am heutigen Sonntag fanden in Nürnberg über den Tag verteilt diverse Demonstrationen statt. Mehrere angemeldete Großdemonstrationen von Corona-Maßnahmengegnern wurden jedoch von der Stadt Nürnberg im Vorfeld bereits verboten. Zu der angemeldeten Versammlung ‚Solidarität statt Verschwörungsmythen‘ fanden sich ab 11.45 Uhr in der Spitze etwa 160 Personen in der Grasersgasse ein. „Die Versammlung verlief weitgehend friedlich.“, so die Nürnberger Polizei.

Als eine Personengruppe der „Querdenkerszene“ die Versammlungsfläche jedoch kreuzte mussten die Einsatzkräfte der Polizei in Form von „Schieben und Drücken“ einschreiten, um Störungshandlungen zu unterbinden.

Versammlung unter dem Titel „Coronaverordnung“

Eine Versammlung von Maßnahmengegnern, unter dem Titel „Coronaverordnung“ wurde von 17.00 bis 18.00 Uhr vor der Nürnberger Frauenkirche abgehalten. Hier nahmen laut Polizeiangaben in der Spitze 300 Personen teil. Die Abstands- und Maskenregeln wurde jedoch nicht permanent eingehalten. Die Versammlung soll „größtenteils störungsfrei“ abgelaufen sein, so die Polizei.

Eine entsprechende Gegendemonstration „Pro Infektionsschutzmaßnahmen“ fand, im Rahmen einer genehmigten Spontanversammlung, ebenfalls von 17.00 Uhr bis 18.00 Uhr am Hauptmarkt statt. Hier war ein Zulauf von in der Spitze rund 200 Personen zu verzeichnen.

Und noch eine Spontanversammlung

Für 18.30 Uhr wurde dann von Teilnehmern eine weitere Spontanversammlung „Gegen Willkür von Polizei und Staatsanwaltschaft“ angemeldet. Als Versammlungsfläche wurde den Teilnehmern der Jakobsplatz zugewiesen und die Versammlung auf die gesetzlich-vorgesehene Dauer von einer Stunde beschränkt. Die Demonstration begann um 18.30 Uhr und wurde durch die Polizei dann um 19.30 Uhr beendet.

117 Verstöße nach dem Infektionsschutzgesetz und zehn Strafanzeigen

Gegen 17.00 Uhr kam es im Bereich der Fleischbrücke zu Widerstandshandlungen gegen Einsatzkräfte, nachdem eine Maskenverweigerin ihre Personalien nicht preisgeben wollte. Im Rahmen der Tathandlungen wurde ein Polizeibeamter an der Hand verletzt, konnte jedoch weiterhin Dienst leisten.

Nach aktuellen Erkenntnissen der Nürnberger Polizei wurden keine Versammlungsteilnehmer verletzt. Im Rahmen des Versammlungsgeschehens wurden mehrere hundert Kontrollen durchgeführt. Hierbei konnten unter anderem 117 Verstöße nach dem Infektionsschutzgesetz festgestellt werden. In 10 Fällen mussten ferner Strafverfahren eingeleitet werden.

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Vorstandsvorsitzender Chefredakteur und Herausgeber des Nürnberger Blatt, Chefredakteur und Herausgeber von FLASH UP sowie Programmdirektor von FLASH