Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach dem Corona-Gipfel mit den Ministerpräsidenten versichert, dass die Produktion von mehr Impfstoffen nicht am Staat scheitern werde. Sollten die Hersteller andere mögliche Produktionsanlagen sehen, „würden wir mit aller Kraft unterstützen“, sagte Merkel am Dienstag in Berlin. Finanzen seien zwar derzeit nicht die Kernfrage, notwendige Darlehen oder Überbrückungsgelder aber möglich.
„Es ist wirklich eine sehr gute Nachricht, dass wir ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie bereits einen Impfstoff zugelassen haben“, sagte Merkel. Vielleicht sei so die Erwartung entstanden, dass bereits ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe. Dies sei im ersten Quartal des Jahres zwar noch nicht der Fall. Es gebe aber die Aussicht, dass im zweiten Quartal sehr viel mehr Impfstoff zur Verfügung stehen werde. Sicherstellen will sie, dass gelieferter Impfstoff auch verimpft wird.
Merkel verteidigte das Vorgehen, die Verhandlungen mit den Herstellern auf EU-Ebene zu führen. Viele deutsche Geimpfte und nur wenige in den umliegenden Ländern wären nicht zum Wohl Deutschlands, sagte sie. „Der wirksamste Gesundheitsschutz für uns ist ein gemeinsames europäisches Vorgehen.“
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) forderte zuverlässige Impfstofflieferungen. Die Länder seien mit Impfzentren und mobilen Teams gut vorbereitet, sagte er. Wenn nun auch die Lieferungen mit Impfstoffen verstetigt werden könnten, gebe es „ein weiteres Standbein, eine weitere Säule“ zur Bekämpfung der Pandemie.