Der CDU-Politiker Friedrich Merz hat sich nach seiner Niederlage im Kampf um den Parteivorsitz zum Eintritt ins Kabinett bereit erklärt. Er habe dem neuen Parteivorsitzenden „angeboten, in die jetzige Bundesregierung einzutreten und das Wirtschaftsministerium zu übernehmen“, schrieb Merz am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Ein Regierungssprecher teilte auf AFP-Anfrage mit, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) keine Kabinettsumbildung plane.
Über einen möglichen Wechsel von Merz ins Kabinett hätte nicht Laschet alleine zu entscheiden. Auch die Kanzlerin müsste hier mitreden. Zudem gibt es mit Peter Altmaier (CDU) bereits einen Bundeswirtschaftsminister, von dem keine Rücktrittsabsichten bekannt sind.
Merz erklärte auch, warum er nach seiner Niederlage kein Parteiamt übernahm. Für das CDU-Präsidium habe er nicht kandidieren wollen, da bei einer Bewerbung „noch weniger Frauen gewählt“ worden wären, schrieb Merz auf Twitter. „Ich habe mich deshalb entschlossen, zugunsten der Frauen auf eine Kandidatur zu verzichten.“
Anders als Merz hat sich der ebenfalls unterlegene Vorsitzbewerber Norbert Röttgen am Samstag ins Parteipräsidium wählen lassen. Neuer Parteichef ist NRW-Ministerpräsident Armin Laschet.
Für Merz war es die zweite Niederlage im Rennen um den CDU-Vorsitz. Bereits auf dem Parteitag 2018 war er gescheitert – damals gegen Annegret Kramp-Karrenbauer. Teile der Partei hatten ihm damals verübelt, dass er nach seiner Niederlage kein Parteiamt übernommen hatte.