Der Software-Riese Microsoft will in das Tochterunternehmen Cruise des US-Autokonzerns General Motors investieren und sich damit offenbar auch auf dem Markt der selbstfahrenden Autos etablieren. Microsoft, GM, Honda und institutionelle Investoren hätten zugesagt, mit insgesamt zwei Milliarden Dollar bei Cruise einzusteigen, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Pressemitteilung von General Motors und Cruise. Der Börsenwert von Cruise steig in Folge auf 30 Milliarden Dollar (25 Milliarden Euro) an.
Cruise und Microsoft gingen eine „langfristige strategische Partnerschaft“ ein, deren Ziel es sei, „die Vermarktung selbstfahrender Fahrzeuge zu beschleunigen“, heißt es in der Mitteilung weiter. Microsoft werde das Unternehmen mit Sitz in San Francisco sowohl bei der Entwicklung von Hardware als auch von Software unterstützen.
In den Fahrzeugen von Cruise eingesetzt werden soll demnach die Cloud-Computing-Plattform Azure von Microsoft. „Unsere Mission, sicherere, bessere und erschwinglichere Fahrzeuge für alle zu entwickeln, ist nicht nur ein Technologie-Wettbewerb, sondern auch ein Wettbewerb um Vertrauen“, erklärte Cruise-Geschäftsführer Dan Ammann. Microsoft sei der „Maßstab für die Demokratisierung von Technologie“ und werde Cruise helfen, „unsere Kapazitäten zur Vermarktung unserer Flotte selbstfahrender, vollelektrischer und gemeinsam genutzter Fahrzeuge zu erhöhen“.
Das Bekanntwerden der Kooperation mit Microsoft ließ die Cruise-Aktie an der New Yorker Börse in die Höhe schnellen. Die GM-Tochter war damit 30 Milliarden Dollar wert. General Motors selbst wird derzeit mit 76 Milliarden Dollar bewertet.
Unter seiner neuen Chefin Mary Barra hat GM seine E-Sparte massiv ausgebaut. Bis 2025 will der Konzern weitere 27 Milliarden Dollar in diesen Bereich investieren.
In der Vergangenheit suchten bereits andere Autobauer den Schulterschluss mit Software-Unternehmen, um die Entwicklung selbstfahrender E-Autos voranzubringen. Anfang Januar ließen Gerüchte über eine Zusammenarbeit von Apple und Hyundai die Aktie des südkoreanischen Autobauers in die Höhe schnellen. Im Gespräch war Berichten zufolge ein mögliches Joint Venture von Apple und Hyundai.