Vor dem Corona-Krisengipfel von Bund und Ländern hat sich der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), gegen verpflichtende, flächendeckende Ausgangsbeschränkungen ausgesprochen. „Dort wo die Zahlen sehr hoch sind und man gute Erfahrungen mit Ausgangssperren hat, wird es sicherlich die Möglichkeit geben, das auch weiter umzusetzen“, sagte Müller am Dienstag im „ARD-Morgenmagazin“. Diese müssten aber vor allem für Länder mit niedrigen Corona-Infektionszahlen nicht verpflichtend sein.
Er forderte zugleich, bei den Maßnahmen im Wirtschaftsleben nachzuschärfen. „Das tut richtig weh, weil wir natürlich wissen, in welcher Situation die Unternehmen sind“, sagte der Regierende Bürgermeister von Berlin. Anders als im März und April seien weniger Menschen im Homeoffice. Dadurch entstünden Bewegungen und Kontakte, die „einfach reduziert werden“ müssten. Die Länder hätten deshalb bereits Vorschläge formuliert, um die Präsenzpflicht im Büro aufzuheben.
In der Diskussion um eine FFP2-Maskenpflicht zeigte sich Müller zurückhaltend. Es sei vielleicht auch eine Pflicht zum Tragen von OP-Masken denkbar. Diese schützten immer noch besser als Alltagsmasken aus Stoff.
Gegen flächendeckende Ausgangssperren sprach sich auch FDP-Chef Christian Lindner aus. Diese könnten dort ein Instrument sein, wo es massiv steigende Fallzahlen gebe, sagte Lindner im ARD-„Morgenmagazin“. In anderen Regionen mit niedrigen Zahlen seien sie dagegen „unverhältnismäßig“.