Neuer Schweinepest-Fall in Sachsen außerhalb von bisher gefährdetem Gebiet

Symbolbild: Wildschweinfamilie
Symbolbild: Wildschweinfamilie

In Sachsen hat sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) weiter ausgebreitet – Hausschweinbestände sind aber nach wie vor nicht betroffen. Wie das Bundeslandwirtschaftsministerium am Freitag mitteilte, wurde eine Infektion bei einem Wildschwein im Landkreis Görlitz und damit außerhalb des im Freistaat bisher definierten gefährdeten Gebietes nachgewiesen. Das Land Sachsen müsse die bestehenden Schutzzonen und Maßnahmen nun entsprechend anpassen, um eine Weiterverbreitung der Seuche zu verhindern, erklärte das Ministerium. 

Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) rief die bislang von der Schweinepest betroffenen Bundesländer Sachsen und Brandenburg auf, die Hausschweinbestände so gut es geht zu schützen. Gerade Hausschweine in Freilandhaltung oder Auslaufhaltung müssten nach außen abgeschottet werden, damit sie nicht mit Wildschweinen in Berührung kommen. 

Klöckner forderte die zuständigen Behörden in den Ländern auf, in den betroffenen Gebieten eine „Aufstallung“ anzuordnen. Damit ist gemeint, dass die Tiere in Ställe müssen.

Sie wisse, dass es hier einen „Zielkonflikt“ mit den ökologisch wirtschaftenden Schweinehaltungen gebe, erklärte Klöckner. Ein Ausbruch im Hausschweinebestand hätte jedoch „verheerende Folgen“, warnte die Ministerin – „tausende Tiere müssten gekeult werden“. 

Die Afrikanische Schweinepest war im September zunächst in Brandenburg nachgewiesen worden, danach auch in Sachsen. Während das Virus für Menschen ungefährlich ist, verläuft die Krankheit für Schweine fast immer tödlich. Die stark vom Fleischexport ins Ausland abhängigen Schweinefleischproduzenten fürchten ein Überspringen der Tierseuche auf Mastschweine mit gravierenden wirtschaftlichen Folgen. 

Seit dem ersten Auftreten der Schweinepest bei Wildschweinen haben bereits zahlreiche Drittländer – darunter auch der wichtige Absatzmarkt China – Deutschland für den Export von Schweinefleisch gesperrt.

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