Die National Mall in Washington wird aus Angst vor weiteren Ausschreitungen bis nach der Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten Joe Biden gesperrt. Der Grünstreifen vor dem Kapitol sei bis mindestens kommenden Donnerstag nicht mehr zugänglich, teilte die Behörde National Park Service (NPS) am Freitag mit. Normalerweise versammeln sich auf der National Mall bei Amtseinführungen von Präsidenten hunderttausende Menschen. Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, kündigte derweil eine Überprüfung des Sicherheitskonzepts des Kapitols an.
Die Sperrung erfolge auf Anfrage des Secret Service, der für den Schutz des Präsidenten verantwortlich ist, teilte der NPS weiter mit. Demonstrationen seien am US Navy Memorial und im John Marshall Park zugelassen. Die Demonstranten müssten jedoch eine Genehmigung vorweisen und würden vor dem Einlass kontrolliert.
Bidens Vereidigung vor dem Kapitol am kommenden Mittwoch findet unter beispiellosen Sicherheitsvorkehrungen statt, nachdem Anhänger des scheidenden Präsidenten Donald Trump vergangene Woche das Kongressgebäude gewaltsam gestürmt hatten. Sicherheitsbeamte warnen vor weiteren Ausschreitungen bewaffneter Trump-Unterstützer in Washington und allen 50 Bundesstaaten. Zu Bidens Amtseinführung werden deshalb insgesamt 20.000 Nationalgardisten in der US-Hauptstadt im Einsatz sein.
Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, kündigte nach den gewalttätigen Vorfällen der vergangenen Woche eine Überprüfung des Sicherheitskonzepts des Kapitols an. „Um unsere Demokratie zu schützen, müssen wir die Sicherheit des US-Kapitols einer sorgfältigen Prüfung unterziehen“, sagte sie auf einer Pressekonferenz am Freitag.
Der Ex-General Russel Honoré werde mit der Überprüfung beauftragt, erklärte Pelosi. Honoré sei „eine angesehene Führungskraft mit Erfahrung im Umgang mit Krisen“. Der inzwischen pensionierte General hatte 2005 die Rettungsarbeiten während des Hurrikans „Katrina“ koordiniert.