Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, hält nichts von einer Impfpflicht gegen das Coronavirus für Menschen in Pflegeberufen. „Ich bin ein erklärter Befürworter der Aufklärung und der freiwilligen Entscheidung“, sagte Westerfellhaus am Dienstag dem Sender SWR Aktuell. „Immer da, wo ich mit Druck agiere, werde ich möglicherweise genau das Gegenteil damit erreichen.“ Die Debatte über eine Impfpflicht für Pflegekräfte war von CSU-Chef Markus Söder angestoßen worden.
In den Pflegeberufen sei in den vergangenen Jahren immer wieder darauf hingewiesen worden, dass sich Arbeitsbedingungen ändern müssten und mehr Personal gebraucht werde. Es sei daher der falsche Weg, „in einer so schwierigen Situation mit Druck zu kommen“, betonte der Pflegebevollmächtigte. „Dann würden wir den Frust in der Berufsgruppe eher erhöhen.“
Westerfellhaus hob zugleich die „enorme Bedeutung“ der Impfung von Pflegekräften hervor. Er appellierte „an alle Pflegekräfte, ihre Impfentscheidung mit Professionalität und fachlichem Wissen“ zu treffen, hieß es in einer Erklärung des Pflegebevollmächtigten. „Nur so können Sie sich und die Menschen, mit denen Sie arbeiten, schützen.“