Die Pflegeversicherung steuert einem Bericht zufolge in diesem Jahr auf ein Defizit von 2,5 Milliarden Euro zu. Das gehe aus den Prognosen des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hervor, berichtete das Düsseldorfer „Handelsblatt“ am Dienstag. Damit sei der finanzielle Spielraum, den sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) von der Anhebung des Pflegebeitrags vor zwei Jahren erhofft hat, schon vor Ende der Legislaturperiode aufgebraucht.
Der GKV-Spitzenverband forderte die Regierungskoalition auf, noch vor der Bundestagswahl die gravierenden Finanzierungsprobleme in der Pflege anzugehen. Ohne eine Reform müssten spätestens 2022 die Beiträge zur Pflegeversicherung steigen, sagte der für die Pflegekassen zuständige GKV-Vorstand Gernot Kiefer dem „Handelsblatt“. Nötig sei ein dauerhafter Steuerzuschuss von bis zu neun Milliarden Euro pro Jahr.