Politiker von CDU und SPD begrüßen Verlängerung der Schulschließungen

Symbolbild: Maskenpflicht in der Schule
Symbolbild: Maskenpflicht in der Schule

Nach dem Bund-Länder-Treffen zu Beratungen über die Corona-Krise haben Politiker der CDU und SPD die Schließung von Schulen und Kitas bis Mitte Februar begrüßt. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Mittwochsausgaben), sie halte die beschlossene Verlängerung für unbedingt notwendig. Auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) verteidigte die Entscheidung, forderte jedoch klare Perspektiven für Eltern und Kinder.

„Die Schulen und Kitas weiterhin nahezu vollständig geschlossen zu halten, gehört sicherlich zu den härtesten politischen Entscheidungen zu Beginn dieses Jahres“, sagte Karliczek. Angesichts der Entwicklung der Pandemie sei der Beschluss aber notwendig. 

„Die Wissenschaft geht zunehmend davon aus, dass der normale Schulbetrieb zur Verbreitung des Virus beiträgt“, gab die Ministerin zu bedenken. Zudem habe sich der Distanzunterricht im Vergleich zum Beginn der Pandemie deutlich verbessert. Ziel sei es nun, Konzepte zu entwerfen, um den ausgefallenen Präsenzunterricht wieder auszugleichen, sobald sich die Pandemielage verbessere. 

Familienministerin Giffey forderte indessen klare Perspektiven für Kinder und Eltern. „Sobald es das Infektionsgeschehen zulässt, müssen Kinderbetreuungsangebote dann mit als erstes wieder öffnen“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochsausgaben). Der Betrieb in den Einrichtungen müsse dann schrittweise wieder hochgefahren werden. 

Die Schließung der Schulen und Kitas bis Mitte Februar bezeichnete die SPD-Politikerin als „notwendig“. „Wir brauchen diese Kraftanstrengung noch etwas länger, um die Pandemielage deutlich zu entspannen, “ sagte die Ministerin und fügte hinzu, sie habe großen Respekt vor allen Eltern, die seit Monaten Enormes leisteten. 

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), der derzeit der Ministerpräsidentenkonferenz vorsitzt, lobte das „verantwortungsvolle“ Vorgehen der Länder beim Thema Schulen. Diese seien bislang schon restriktiv damit umgegangen, sagte er. „Die meisten Schulen sind geschlossen.“ 

Müller forderte seine Länderkollegen nach dem Corona-Gipfel auf, die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie weiter konsequent zu befolgen. „Es gibt Hoffnung und eine positive Perspektive“, sagte er. Trotzdem bleibe die Lage ernst, vor allem wegen der neuen Virusmutante.

Auch der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Hans-Peter Meidinger, verteidigte die Entscheidung, Schulen weitgehend geschlossen zu halten. „Schulen sind Teil des Infektionsgeschehens“, sagte er der „Augsburger Allgemeinen“ (Mittwochausgabe). Zunächst Öffnungen zu erlauben und die Schulen dann nach kürzester Zeit wieder zu schließen, wäre „das vekehrteste, was man tun kann“, sagte Meidinger. 

Je länger die Phase des Distanzunterrichts dauere, desto deutlicher werde aber auch, dass die Lerndefizite gerade bei jüngeren Schülern zunähmen, sagte er der Zeitung. Die Politik müsse ein Konzept für diese Kinder entwickeln. Der Lehrerverband fordert etwa ein freiwilliges Zusatzjahr, in dem die betroffenen Schüler in Gruppen zusammengefasst werden und mit einem speziell zugeschnittenen Stundenplan den Stoff aufholen können. 

Bund und Länder haben sich darauf geeinigt, die geltenden Corona-Auflagen für Schulen und Kitas bis zum 14. Februar zu verlängern. Bis dahin sollten die Einrichtungen geschlossen oder die Präsenzpflicht ausgesetzt bleiben, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstagabend in Berlin. Dieser Punkt war in den Spitzenberatungen von Bund und Ländern besonders umstritten.

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