Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat sich für seine Verspottung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als „Merkelchen“ entschuldigt. „Den Namen der Bundeskanzlerin zu verniedlichen war ein Akt männlicher Ignoranz. Dafür meine ehrliche Bitte um Entschuldigung“, schrieb Ramelow am Sonntagabend auf Twitter.
Ramelow hatte diese Äußerungen in der App Clubhouse gemacht, über die sich Teilnehmer mündlich austauschen können – entweder wie in einer Telefonkonferenz oder aber auch zum Zuhören von Vorträgen. Ramelow hatte Medienberichten zufolge in seinem Clubhouse-Chat auch zugegeben, während des jüngsten Corona-Gipfels auf seinem Handy ein Spiel gespielt zu haben.
Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) kritisierte seinen Ministerpräsidenten dafür im Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Wenn sich bewahrheitet, dass Bodo Ramelow während der Ministerpräsidentenkonferenz Handyspiele spielt, dann sollte er sein Verhalten überprüfen“, sagte Maier. „Dazu ist die Situation zu ernst.“
Auch der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, kritisierte Ramelow für das Spielen. „Zu Hause kämpfen die Eltern darum, dass die Kinder am Computer lernen und nicht gamen“, sagte Meidinger der „Bild“-Zeitung. „Und Herr Ramelow macht das Gegenteil: Statt Politik für die Interessen der Kinder zu machen, vergnügt er sich mit Handygames.“