Die russischen Behörden haben eine Zulassung des Corona-Impfstoffs Sputnik V in der EU beantragt. Der Antrag sei am Dienstag bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) eingereicht worden, teilte am Mittwoch ein Sprecher des russischen Staatsfonds RDIF mit, der die Entwicklung des Vakzins finanziert hatte. Es handle sich um „einen wichtigen Meilenstein“.
Nach Angaben des Sprechers soll eine erste Überprüfung der eingereichten Unterlagen im Februar stattfinden. Die EMA bestätigte ein Treffen mit den russischen Impfstoff-Entwicklern am Dienstag. Sie will weitere Angaben machen, sobald die wissenschaftlichen Begutachtungen starten.
Russland hatte Anfang Dezember damit begonnen, Risikogruppen mit Sputnik V zu impfen und in dieser Woche eine großangelegte Impfkampagne gestartet. Zugelassen worden war das Vakzin in Russland schon im August – noch vor dem Abschluss der dritten und damit letzten Phase der klinischen Studien. Dieses Vorgehen war international auf scharfe Kritik und Vorbehalte gestoßen. Nach russischen Angaben, die von unabhängiger Seite bisher nicht überprüft werden konnten, hat Sputnik V eine Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent.