An der algerischen Küste sind sieben Leichen von vermutlich ertrunkenen Flüchtlingen entdeckt worden. „Am Strand wurden die Leichen von vier Frauen und drei Männern gefunden, die von den Wellen angespült worden waren“, hieß es am Samstag in einer Erklärung des Zivilschutzes. Die Toten wurden demnach in der Gegend der Hafenstadt Mostaganem im Nordosten des Landes gefunden.
Die genauen Umstände des Todes und die Nationalität der Opfer blieben zunächst unklar. Aller Wahrscheinlichkeit nach versuchten die Ertrunkenen jedoch, Europa per Boot auf dem Seeweg zu erreichen und kenterten dabei. In den vergangenen Tagen war es vor der algerischen Küste zu Windgeschwindigkeiten von bis zu 70 Kilometern pro Stunde gekommen.
Laut dem jüngsten Bericht der europäischen Grenzschutzagentur Frontex versuchten mehr als 3700 Flüchtlinge in den ersten fünf Monaten des Jahres 2020, das westliche Mittelmeer nach Europa zu überqueren. Etwa die Hälfte der Migranten waren demnach Algerier.
Die von Frontex genannten Zahlen seien jedoch deutlich zu klein, kritisierte die algerische Anwältin und Migrationsexpertin Kouceila Zerguine. Vor allem in den vergangenen Wochen haben demnach – trotz der Corona-Pandemie – mehr Flüchtlinge als gewöhnlich versucht, aus Algerien das Mittelmeer in Richtung Europa zu überqueren.