Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) fordert eine Regelung auf EU-Ebene, wonach Hersteller von Corona-Impfstoffen ihre Lieferungen in andere Weltregionen vorab genehmigen lassen müssten. „Eine entsprechende Pflicht zur Genehmigung von Impfstoff-Exporten auf EU-Ebene macht Sinn“, erklärte er am Montag. „Wir müssen als EU wissen können, ob und welche Impfstoffe aus der EU ausgeführt werden. Nur so können wir nachvollziehen, ob unsere EU-Verträge mit den Herstellern fair bedient werden.“
Zuletzt hatte es Unmut über mehrere Impfstoffhersteller gegeben, die ihre ursprünglichen Lieferzusagen an die EU veränderten. So teilte am Freitag der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca mit, er werde der EU zunächst weniger Corona-Impfdosen liefern als vorgesehen. Grund seien Probleme in „einem Werk in unserer europäischen Lieferkette“. Eine Woche zuvor hatte Pfizer über Lieferverzögerungen des Biontech-Impfstoffs wegen Umbaumaßnahmen in einem belgischen Werk informiert.