Die Menschen in Deutschland sollen Corona-Schnelltests künftig selbst zuhause vornehmen können. Um dies zu ermöglichen, wolle Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Medizinprodukte-Abgabeverordnung ändern, berichtete die in Düsseldorf erscheinende „Rheinische Post“ (Montagsausgabe). Damit werde der so genannte Arztvorbehalt für die Tests aufgehoben. Die Verbraucherinnen und Verbraucher können die Tests dann in der Apotheke kaufen und zuhause vornehmen.
Die Zeitung zitierte aus dem Entwurf der Verordnung. „Tests zur Eigenanwendung durch Laien werden perspektivisch eine entscheidende Rolle bei der Eindämmung der Pandemie spielen“, heißt es demnach in dem Text. „Darüber hinaus erscheinen Tests zur Eigenanwendung dort sinnvoll, wo eben kein professioneller Anwender vorhanden ist.“
Der Apothekerverband Nordrhein begrüßt Spahns Pläne. „Studien belegen, dass auch Laien gute Testergebnisse erzielen“, sagte Verbandschef Thomas Preis der „Rheinischen Post“. Der Test werde voraussichtlich als Spuck- oder Gurgeltest kommen, „damit ist das Handling einfacher als bei Rachenabstrichen per Wattestäbchen“.
Preis rechnet nach eigenen Angaben damit, dass die Tests ab Ende Januar in den Apotheken erhältlich seien. Voraussichtlich würden sie dann zehn bis 15 Euro kosten. Die Regierung werde überlegen müssen, ob sie Bedürftige mit Gutscheinen unterstützt, sagte Preis.