Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat davor gewarnt, antidemokratische Tendenzen zu unterschätzen. „Der Anblick von Reichskriegsflaggen auf den Stufen des Reichstagsgebäudes, die Bilder seiner versuchten Erstürmung vor wenigen Monaten und der des Kapitols vor wenigen Tagen sollten uns vor Selbstgewissheit schützen“, sagte er am Dienstag bei einer Diskussionsveranstaltung anlässlich der Gründung des Deutschen Reichs vor 150 Jahren.
Wer die Frage verneine, ob „wir uns aktueller neonationalistischer Tendenzen erwehren“ müssen, der müsse „großes Vertrauen in die Widerstandskraft demokratischer Institutionen haben“, führte Steinmeier laut Redetext aus. „Wer diese Frage für alarmistisch hält, ignoriert möglicherweise aber auch, mit welcher Verachtung die Gegner der Demokratie ihren Institutionen begegnen.“
Steinmeier rief dazu auf, sich für die Demokratie zu engagieren. „Die Demokratie braucht nicht nur selbstbewusste, sie braucht auch kluge und wehrhafte Verteidiger“, sagte er.