Sturm auf US-Kapitol erinnert an Szenen in Guatemala, Armenien oder Deutschland

US-Capitol/Kongress, USA
US-Capitol/Kongress, USA

Vor dem Kapitol in Washington wurden in den vergangenen Monaten weltweit schon mehrere andere Parlamentsgebäude gestürmt, unter anderem in Guatemala, Armenien und Kirgistan. Auch die versuchte Erstürmung des Berliner Reichstagsgebäudes durch rechtsradikale Demonstranten im August erregte weltweit Aufsehen.

Guatemala

Regierungsgegner dringen am 21. November bei Protesten gegen den Haushaltsplan der Regierung in das Parlamentsgebäude ein und setzen Teile des Gebäudes in Brand. Die Demonstranten fordern den Rücktritt von Staatschef Alejandro Giammattei und höhere Gesundheits- und Bildungsausgaben.

Armenien

Bei Protesten gegen ein Waffenstillstandsabkommen mit Aserbaidschan im Konflikt um die Kaukasus-Region Berg-Karabach stürmen hunderte wütende Demonstranten am 10. November das Parlament in Eriwan. Sie dringen bis in den Plenarsaal vor und fordern die Abgeordneten lauthals zum Rücktritt auf.

Die armenischen Behörden geben später bekannt, ein Attentat auf Regierungschef Nikol Paschinjan vereitelt zu haben, der das Abkommen unterzeichnet hatte. Oppositionsführer Artur Vanetsjan wird vorübergehend festgenommen.

Kirgistan

Nach der von Wahlbetrugsvorwürfen überschatteten Parlamentswahl am 4. Oktober stürmen Demonstranten das Parlament und andere Regierungsgebäude in Bischkek und werfen Papiere aus dem Fenster des Büros von Präsident Sooronbai Dscheenbekow. Es gelingt den Demonstranten auch, den inhaftierten Oppositionsführer Sadyr Schaparow aus dem Gefängnis zu befreien. Er gilt nun als Favorit der Präsidentschaftswahl am kommenden Sonntag.

Mali

Nach Massenprotesten gegen den damaligen Präsidenten Ibrahim Boubacar Keita greifen Demonstranten am 10. Juli das Parlament und andere Regierungsgebäude an. Es gibt einen Toten und 20 Verletzte. Einen Monat später wird Keita bei einem Putsch gestürzt.

Libanon

Nach der Explosionskatastrophe im Hafen von Beirut im August protestieren Tausende gegen die Regierung. Vor dem Parlament kommt es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Demonstranten dringen in mehrere Ministerien ein und legen Feuer am Sitz des libanesischen Bankenverbands.

Deutschland

Am Rande einer Kundgebung gegen die Corona-Auflagen am 29. August in Berlin versuchen rechtsradikale Demonstranten, das Reichstagsgebäude zu stürmen. Sie werden von Polizisten abgedrängt, die dabei Pfefferspray einsetzen.

Serbien

Trotz eines Versammlungsverbots greifen Demonstranten bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen am 10. Juli das Parlamentsgebäude an. Sie werfen Steine und Flaschen auf Polizisten und feuern Leuchtraketen ab.

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