Tabakabsatz in Deutschland 2020 um fünf Prozent gestiegen

Symbolbild: Tabak und eine gestopfte Zigarette
Symbolbild: Tabak und eine gestopfte Zigarette

Aufgrund pandemiebedingt stark eingeschränkter Reisemöglichkeiten haben Deutsche im vergangenen Jahr mehr Tabak im Heimatland gekauft. Wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte, wurden Tabakwaren im Wert von 28,8 Milliarden Euro versteuert, das waren rund 1,4 Milliarden Euro oder fünf Prozent mehr als 2019. Demnach stieg insbesondere der Absatz von Pfeifentabak und sogenanntem Feinschnitt; der Zigarettenabsatz ging dagegen leicht zurück.

Den Angaben zufolge wurden 2020 insgesamt 73,8 Milliarden steuerpflichtige Zigaretten in Deutschland verkauft – ein Rückgang um 1,1 Prozent zum Vorjahr. Der versteuerte Verkaufswert sank um 1,4 Prozent auf 22,8 Milliarden Euro. „Auf der Suche nach einer Alternative zu den preisgünstigeren Zigaretten aus dem Ausland“ hätten die Verbraucher wohl vermehrt Feinschnitt zum Selberdrehen gekauft, erklärten die Statistiker.

Entsprechend stieg die Menge des versteuerten Tabak-Feinschnitts 2020 um 10,6 Prozent zum Vorjahr auf gut 26.000 Tonnen. Der Absatz von Pfeifentabak stieg um 44,3 Prozent auf knapp 6000 Tonnen – laut Statistikamt waren Wasserpfeifen und elektrische Erhitzer dafür verantwortlich.

„Die Konsumenten reagieren seit der Corona-Krise preissensibler als früher“, erklärte der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE). „Sie kaufen entweder die etwas günstigeren Zigaretten in Großpackungen oder weichen ganz auf den billigeren Feinschnitt zum Selberdrehen oder Selberstopfen aus.“ Der Markt sei „trotz Corona-Krise im Großen und Ganzen stabil“, betonte der Verband. Die Einnahmen aus der Tabaksteuer stiegen demnach 2020 um 2,7 Prozent auf 14,6 Milliarden Euro.

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