Drei von vier Deutschen verkaufen Gebrauchtes im Internet – die meisten von ihnen, um nachhaltig zu handeln, Müll zu verringern oder weil sie einfach nichts wegwerfen können. Der Erlös für die Second-Hand-Ware ist dagegen nur für vier von zehn Privatverkäufern Motivation, wie die am Montag veröffentlichte Umfrage des Digitalverbands Bitkom ergab. Demnach machen viele Online-Verkäufer auch negative Erfahrungen – dazu gehören Preisfeilschereien, Betrug oder Beleidigungen.
Zwei Drittel der Online-Verkäufer (67 Prozent) nennen in der Bitkom-Umfrage als Grund, durch die Weiterverwendung der Gegenstände Nachhaltigkeit zu schaffen und Müll zu reduzieren. Ebenfalls zwei Drittel (66 Prozent) finden es gut, mit den Sachen anderen noch Freude zu bereiten. Fast jeder Zweite (48 Prozent) gab an, er oder sie könne nichts wegwerfen. Nur 38 Prozent der Online-Verkäufer nennen die damit erzielten Einnahmen als Grund. Laut Bitkom nehmen die Verkäufer durchschnittlich 295 Euro pro Jahr ein.
Jeder Vierte berichtet laut Bitkom aber auch von dreisten Anfragen potenzieller Käufer, die den Preis drücken wollten; 14 Prozent erhielten schon einmal gar kein Geld oder deutlich weniger als die vereinbarte Summe. Fast jeder Zehnte wurde bei Verkaufsaktivitäten im Netz schon einmal belästigt oder beleidigt. Bitkom befragte 1002 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren, darunter 724 Online-Verkäufer.