Der UN-Sicherheitsrat wird voraussichtlich am Mittwoch über den Fall des in Russland inhaftierten Oppositionellen Alexej Nawalny beraten. Bei der informellen, nicht öffentlichen Sitzung gehe es offiziell um den Giftanschlag auf Nawalny im vergangenen Jahr, verlautete am Freitag aus Diplomatenkreisen in New York. Einige Ratsmitglieder würden aber wahrscheinlich auch Nawalnys aktuelle Lage zur Sprache bringen.
Nawalny war im August vergangenen Jahres Opfer eines Giftanschlags geworden, für den er den Kreml verantwortlich macht. Er wurde nach Deutschland ausgeflogen und in Berlin im Krankenhaus behandelt, am 17. Januar kehrte er nach Russland zurück. Unmittelbar nach seiner Ankunft in Moskau wurde der Oppositionelle festgenommen und einen Tag später wegen Verstoßes gegen Bewährungsauflagen zu 30 Tagen Haft verurteilt.
Mehrere Länder forderten seine sofortige Freilassung. Russland lehnt jede Einmischung unter dem Verweis ab, dass es sich um eine innere Angelegenheit handele. Da die Sitzung des UN-Sicherheitsrats am Mittwoch ein informelles Treffen ist, bei dem jedes Ratsmitglied Themen auf die Tagesordnung setzen kann, kann Russland eine Erörterung des Falles nicht verhindern.