In Flüchtlingslagern in Bangladesch sind vier von Unicef betriebene Schulen für Rohingya-Kinder nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks durch Brandstiftung zerstört worden. Bangladeschs Flüchtlingsbeauftragter Rezwan Hayat sprach am Dienstag hingegen von einem „Unfall“. Verletzte gab es keine, da die Schulen zum Zeitpunkt der Brände leer waren. Erst vergangene Woche waren mehr als 2000 Rohingya obdachlos geworden, nachdem ihre Hütten in einem Camp nahe der Grenze zu Myanmar wohl durch eine Gaskartusche in Brand geraten waren.
Die Sicherheitslage in den Lagern, die fast eine Million Menschen aus dem benachbarten Myanmar beherbergen, hat sich in den vergangenen Monaten verschlechtert. Dennoch war zunächst unklar, wer die Schulen angegriffen haben könnte. „Wir untersuchen das. Aber wir glauben, dass es sich um einen Unfall handelt“, sagte Hayat der Nachrichtenagentur AFP. Bei den Schulen handele es sich um Konstruktionen aus leicht entflammbarem Material.
Unicef betreibt etwa 2500 Lernzentren in den 34 Flüchtlingslagern in Bangladeschs südöstlichem Grenzbezirk Cox’s Bazar. Vor der Corona-Pandemie lernten rund 240.000 Rohingya-Kinder in den Schulen, die seit Monaten geschlossen sind.
In dieser Gegend in Bangladesch leben insgesamt fast 900.000 Rohingya-Flüchtlinge unter beengten und prekären Verhältnissen in Lagern, nachdem viele Angehörige der muslimischen Minderheit im Jahr 2017 vor einer brutalen Militäroffensive aus Myanmar geflohen waren.