Ein Flugzeugträgerverband der US-Marine hat das unter anderem von China beanspruchte Südchinesische Meer erreicht. Der von der „USS Theodore Roosevelt“ angeführte Flottenverband sei am Samstag im Rahmen der Übung „Navigationsfreiheit“ in dem Seegebiet eingetroffen, teilte das Indo-Pazifik-Kommando der US-Streitkräfte am Montag mit. Es ist das erste Manöver dieser Art nach dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Joe Biden in der vergangenen Woche.
Taiwan hatte am Samstag gemeldet, dass mehrere chinesische Kampfflugzeuge seinen Luftraum verletzt hätten. Ein Sprecher des Außenministeriums in Peking nannte das US-Manöver eine „Machtdemonstration und nicht förderlich für den Frieden und die Stabilität in der Region“. China beansprucht Taiwan als Teil der Volksrepublik.
In seiner ersten Äußerung zu Taiwan hatte der neue US-Präsident Joe Biden Taipeh seine „felsenfeste“ Unterstützung zugesagt. Taiwan hatte sich 1949 am Ende eines Bürgerkriegs von der Volksrepublik China losgesagt. Die 23 Millionen Einwohner der Insel fürchten eine Invasion durch die Volksrepublik.
Konteradmiral Doug Verissimo von der US-Marine sagte, es sei „großartig, wieder im Südchinesischen Meer zu sein, Routineoperationen zu unternehmen, die Freiheit der Meere zu fördern und Verbündete und Partner zu bestärken“.
China beansprucht praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich. Auch Brunei, Indonesien, Malaysia, die Philippinen und Vietnam reklamieren Teile des Seegebiets für sich, das für die Anrainerstaaten strategisch und wirtschaftlich enorm wichtig ist. Peking heizt den Territorialkonflikt auch dadurch an, dass es in dem Gebiet künstliche Inseln aufschüttet und dort auch Militäranlagen errichtet.
Die USA sehen Pekings Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer als illegal an und haben in der Vergangenheit bereits wiederholt Kriegsschiffe in die Region entsandt.