US-Militär macht Taliban für Anschlagserie in Afghanistan verantwortlich

US-Militär - Bild: rjamartinez via Twenty20
US-Militär - Bild: rjamartinez via Twenty20

Das US-Militär hat die radikalislamischen Taliban für eine Serie von Anschlägen in Afghanistan verantwortlich gemacht und vor der Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen in Katar ein Ende der Anschlagsserie verlangt. Die Anschläge, zu denen sich die Taliban nicht bekannten, müssten „aufhören, damit es Frieden geben kann“, erklärte der Sprecher der US-Streitkräfte in Afghanistan, Sonny Leggett, am Montag im Onlinedienst Twitter.

Die Friedensverhandlungen zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban sollen am Dienstag in Katar wieder aufgenommen werden.

Mit Leggett machte erstmals ein US-Vertreter die Taliban für die Serie von Anschlägen verantwortlich, bei denen seit November unter anderem der Vize-Gouverneur der Provinz Kabul und fünf Journalisten getötet wurden. Nach Ansicht der afghanischen Regierung stehen die Taliban hinter den Anschlägen. Die Taliban weisen die Anschuldigung zurück, zum Teil übernahm die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) die Verantwortung.

Die Taliban wiederum werfen den USA vor, zuletzt Luftangriffe auf Stellungen von Aufständischen in den Provinzen Kandahar, Nangarhar und Helmand geflogen zu haben. Die USA würden auch weiterhin afghanische Sicherheitskräfte gegen Taliban-Angriffe verteidigen, kündigte Leggett an.

Das Blutvergießen in Afghanistan nahm zuletzt zu, Taliban und Regierungstruppen kämpfen beinahe täglich in ländlichen Regionen gegeneinander. Nach Angaben des afghanischen Geheimdienstchefs Ahmed Sia Siradsch gingen von den Taliban im vergangenen Jahr mehr als 18.000 Angriffe aus.

Die Taliban würden bis zum Ende der Friedensgespräche nicht die Verantwortung für ihre Bluttaten übernehmen, prognostizierte Nischank Mowani von der Forschungsgruppe Afghanistan Research and Evaluation Unit. Sie wollten sie ihren eigenen Leuten zeigen, „dass sie sind, wie sie sind, und dass sie sich nicht verändert haben“. Die Friedensverhandlungen, die im September in Doha begannen, waren Mitte Dezember ausgesetzt worden.

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