Die US-Regierung des neuen Präsidenten Joe Biden strebt in den Verhandlungen mit Russland über den in Kürze auslaufenden Abrüstungsvertrag New Start eine Verlängerung um fünf Jahre an. Die USA beabsichtigten eine entsprechende Ausweitung des letzten atomaren Abrüstungsabkommens zwischen den beiden Ländern, sagte Bidens Sprecherin Jen Psaki am Donnerstag in Washington. Der Vertrag läuft nach jetzigem Stand am 5. Februar aus, bisher gibt es keine Einigung über eine Fortsetzung.
Eine Verlängerung um fünf Jahre ergebe „noch mehr Sinn, wenn die Beziehungen mit Russland feindlich wie derzeit sind“, führte Psaki aus. Im 2010 geschlossenen New-Start-Abkommen hatten sich Moskau und Washington verpflichtet, die Zahl ihrer Atomsprengköpfe auf maximal 1550 zu reduzieren.
Bidens Sprecherin kündigte zudem an, die neue Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines werde Ermittlungen gegen Russland im Zusammenhang mit dem Giftanschlag auf den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny einleiten. Der kürzlich nach seiner Behandlung in Deutschland in seine Heimat zurückgekehrte und sofort verhaftete Nawalny macht Russlands Staatschef Wladimir Putin für den Anschlag verantwortlich.
Ermittlungen sollen laut Psaki auch wegen der mutmaßlichen Einmischung Russlands in die US-Präsidentschaftswahl sowie den im Dezember aufgedeckten Cyberangriff auf die US-Regierung eingeleitet werden.