Mieter und Hausbesitzer haben im vergangenen Jahr kräftig gespart: Die Heizkosten sanken nach Berechnungen des Vergleichsportals Verivox vom Dienstag auf ein Zehn-Jahres-Tief. Das Heizen mit Erdöl verbilligte sich demnach um 28 Prozent, Gaskunden sparten acht Prozent. Grund waren die milden Temperaturen und der Preisverfall für Öl in der Corona-Krise. Das Vergleichsportal Check24 berechnete einen Preisrückgang um 33 Prozent für Heizölkunden und um sieben Prozent für Gaskunden.
Verivox zufolge sank der Heizbedarf für einen Musterhaushalt in einem Einfamilienhaus gegenüber dem Vorjahr um knapp drei Prozent. Heizöl war zudem 2020 um knapp ein Drittel billiger als 2019 – es kostete nur noch 46,54 Euro pro Hektoliter, wie Verivox mitteilte. Damit mussten Verbraucher mit einer Ölheizung im vergangenen Jahr weniger Geld fürs Heizen ausgeben als Verbraucher mit einer Gasheizung – noch 2018 war es umgekehrt. Doch auch der Gaspreis sank 2020, wenn auch nicht ganz so stark. Er ging laut Verivox gegenüber 2019 um 6,8 Prozent auf durchschnittlich 5,65 Cent pro Kilowattstunde zurück.
„Das neue Jahr dürfte allerdings eine Trendwende einläuten, denn neben dem Wegfall der vergünstigten Mehrwertsteuer wird der neue CO2-Preis das Heizen in den kommenden Jahren spürbar teurer machen“, erklärte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck. Auch Check24-Experte Lasse Schmid rechnet mit „deutlich steigenden Kosten bei Heizöl“ und steigenden Gaspreisen. Bereits mehr als jeder zweite Gasgrundversorger hat demnach zum Jahresanfang seine Preise erhöht oder eine Erhöhung angekündigt.