In Nordirland steht nach Angaben der Speditionsbranche wegen der Schwierigkeiten mit Kontrollen nach dem Brexit die Versorgungskette vor dem Zusammenbruch. Dortige Supermärkte hätten mittlerweile „erhebliche Probleme“, ihre Regale zu füllen, seit die Brexit-Übergangsphase zum Jahreswechsel endete und neue Zollregeln eingeführt wurden, sagte einer der für Nordirland zuständigen Vertreter des Branchenverbands RHA am Montag.
Einige Firmen hätten entschieden, ihre für Nordirland bestimmten Lieferungen wegen Unsicherheiten bei der Abfertigung oder Verzögerungen zunächst zu stoppen, sagte John Martin der Nachrichtenagentur AFP. Angesichts zusätzlicher Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie betrage die derzeitige Fracht nur „30 bis 40 Prozent der normalen Menge“.
Kunden teilten Bilder in Online-Netzwerken, die spärlich aufgefüllte Regale zeigen. Die Supermarktkette Sainsbury’s hatte etwa in der vergangenen Woche erklärt, dass einige Produkte wegen Unstimmigkeiten an der Grenze „vorübergehend nicht verfügbar“ seien.
Das Vereinigte Königreich hatte mit dem Austritt aus dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion zum Jahreswechsel den Brexit vollzogen. Für die nordirische Provinz wurden Sonderregeln vereinbart, allerdings lieferten viele Firmen schlicht nicht nach Nordirland, beklagte Martin. Das bedeute auch Verluste für die Transportbranche.