Wegen Bali-Anschlägen beschuldigter Islamlistenführer aus Haft entlassen

Symbolbild: Gefängnis
Symbolbild: Gefängnis

Mehr als 18 Jahre nach den Anschlägen auf der indonesischen Ferieninsel Bali ist ein beschuldigter radikaler Prediger aus der Haft entlassen worden. Abu Bakar Bashir wurde nach Verbüßung seiner Gefängnisstrafe wegen eines anderen Falls am Freitag auf freien Fuß gesetzt. Eskortiert von Elitesoldaten verließ der 82-Jährige in einem Fahrzeug die Haftanstalt nahe der Hauptstadt Jakarta.

Bashir gilt als einer der Köpfe der Islamistengruppe Jemaah Islamiyah, die für die Anschläge auf Bali verantwortlich gemacht wird. Der Prediger war 2011 zu 15 Jahren Haft verurteilt worden, das Strafmaß wurde später aber herabgesetzt. In dem Fall ging es um die Finanzierung einer Extremistengruppe in der Provinz Aceh. Bashir saß auch schon wegen der Anschläge auf Bali in Haft. Seine Verurteilung wurde aber in einem Berufungsverfahren aufgehoben. Er hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Bei den Bombenanschlägen in einem Nachtclub und einer Bar auf Bali waren am 12. Oktober 2002 mehr als 200 Menschen getötet worden, unter ihnen 88 Australier und sechs Deutsche. 

Der australische Premierminister Scott Morrison sagte, die Freilassung Bashirs bereite ihm Magenschmerzen. Er erinnere sich noch genau an den Tag des Anschlags auf Bali, sagte Morrison. Es sei schwierig zu akzeptieren, wenn die Verantwortlichen für die Tat auf freiem Fuß seien.

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