Zollbeamte in Südafrika haben binnen zwei Wochen hunderttausende Tabletten eines Antiparasitikums beschlagnahmt, das als angebliches Heilmittel gegen das Coronavirus verkauft werden sollte. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, wurden „Tabletten, bei denen es sich vermutlich um Ivermectin handelt“ im Wert von umgerechnet rund 330.000 Euro am Flughafen von Johannesburg sichergestellt.
Sechs Verdächtige, die aus Indien eingereist waren, wurden demnach wegen des Transports von nicht deklarierten Medikamenten und der Einfuhr von nicht lizenzierten Medikamenten verhaftet.
Ivermectin, das unter anderem zur Behandlung der Krätze eingesetzt wird, ist eines von vielen als angebliches Corona-Heilmittel angepriesenen Medikamenten. Obwohl Experten darauf hinweisen, dass es keine Belege für eine Wirksamkeit gibt, ist die Nachfrage nach dem Mittel zuletzt stark gestiegen.
In Südafrika wird Ivermectin normalerweise hauptsächlich zur Bekämpfung von Parasiten bei Tieren eingesetzt. Die südafrikanische Arzneimittelbehörde hatte vor einigen Tagen jedoch vorläufig die kontrollierte Anwendung auch bei Menschen erlaubt.