Bei Protesten gegen die neue nächtliche Ausgangssperre zur Eindämmung der Corona-Pandemie in den Niederlanden haben sich gewaltsame Zusammenstöße zwischen Demonstranten und der Polizei ereignet. Wie der öffentlich-rechtliche Sender NOS am Sonntag berichtete, war die Polizei in Amsterdam mit Hunden im Einsatz und setzte Wasserwerfer ein, nachdem sich auf einem Platz im Zentrum hunderte Menschen aus Protest gegen die Ausgangssperre versammelt hatten.
In Eindhoven im Süden des Landes habe die Polizei hunderte Demonstranten mit Tränengas auseinandergetrieben, berichtete der Regionalsender Omroep Brabant. Mindestens 30 Menschen seien festgenommen worden.
Im Zuge der Proteste seien mehrere Autos in Brand gesteckt und Geschäfte am Hauptbahnhof von Eindhoven geplündert worden, hieß es in Medienberichten weiter. Am Samstagabend war bereits ein Corona-Testzentrum in der nördlichen Ortschaft Urk in Brand gesteckt worden, wie Gesundheitsminister Hugo de Jonge am Sonntag mitteilte.
Das Ausgangsverbot zwischen 21.00 Uhr und 04.30 Uhr war am Samstag in Kraft getreten, Verstöße werden mit einem Bußgeld von 95 Euro geahndet. Es ist die erste Ausgangssperre in dem EU-Land seit dem Zweiten Weltkrieg. Sie soll zunächst bis zum 9. Februar in Kraft bleiben und bei der Eindämmung der ansteckenderen Coronavirus-Variante helfen, die zuerst in England festgestellt worden war.
Mitte Januar hatte die Regierung in Den Haag bereits den Lockdown bis 9. Februar verlängert. Schulen, Restaurants und alle nicht notwendigen Geschäfte sind geschlossen. Zudem darf sich nicht mehr als ein Gast in einem Haushalt aufhalten.