Bätzing findet Krisenmanagement in Köln „weiterhin schlecht“

Georg Bätzing - Bild: Tobias Steiger/Bistum Limburg
Georg Bätzing - Bild: Tobias Steiger/Bistum Limburg

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sieht auch nach monatelanger öffentlicher Kritik keine Fortschritte zum Positiven im Erzbistum Köln. „Das Konfliktmanagement, das Krisenmanagement ist schlecht gewesen und es ist weiterhin schlecht in Köln“, sagte Bätzing am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. Die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in dem vom Kardinal Rainer Maria Woelki geführten Erzbistum bezeichnete Bätzing dabei als „ein Desaster“.

Bätzing nannte die stark gestiegenen Zahlen der Kirchenaustritte bedrückend, dies betreffe die gesamte Kirche. „Wir stehen davor und sehen die Scherben, die entstehen, weil das Vertrauen bei den Menschen einfach nicht mehr da ist.“ Er selbst könne allerdings nichts gegen das fatale Bild unternehmen. „Ich muss es tolerieren, weil ich keine Möglichkeit habe, nach Köln reinzugrätschen und dort irgendetwas zu bewirken.“ Er könne nur mit Woelki reden.

Bätzing sagte, im Moment bleibe nichts anderes übrig, als auf ein Gutachten zur Aufarbeitung des Missbrauchskandals zu warten, das der Kölner Kardinal am 18. März veröffentlichen will. Woelki steht auch deshalb in der Kritik, weil er ein bereits vor einem Jahr angekündigtes Gutachten einer Münchner Kanzlei unter Verschluss hält.

Gleichzeitig verwies der Limburger Bischof Bätzing darauf, dass in vielen anderen Bistümern anders als in Köln die Aufarbeitung gelungen sei. Der Vorsitzende äußerte sich am Rande der Frühjahrsvollvesammlung der Bischofskonferenz, die noch bis Donnerstag andauert.

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