Nach seinem ersten Telefonat plant US-Präsident Joe Biden auch sein erstes bilaterales Treffen per Video mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau. Wie das Weiße Haus am Samstag in Washington mitteilte, wollen Biden und Trudeau bei der Video-Konferenz am Dienstag über „gemeinsame Herausforderungen“ wie die Corona-Pandemie oder den Kampf gegen den Klimawandel sprechen. Der größte Streitpunkt zwischen Washington und Ottawa, die umstrittene Pipeline Keystone XL, wurde in der Mitteilung nicht erwähnt.
Biden hatte zwei Tage nach seinem Amtsantritt am 20. Januar bereits in seinem ersten Telefonat mit einem ausländischen Staats- oder Regierungschef mit Trudeau gesprochen. Nach Angaben beider Seiten sprachen Biden und Trudeau dabei auch über Bidens Entscheidung, den Bau der Pipeline Keystone XL zwischen den USA und Kanada zu stoppen. Trudeau teilte Biden seine „Enttäuschung“ über die Entscheidung mit.
Die kanadischen Aufsichtsbehörden hatten den Bau von Keystone XL 2010 genehmigt. Die kanadische Regierung befürwortet die Pipeline, die Öl aus Teersandvorkommen in der kanadischen Provinz Alberta zu Raffinerien im US-Bundesstaat Texas befördern sollte. Umweltschützer warnten allerdings immer wieder vor katastrophalen Folgen möglicher Lecks in der Pipeline. Sie monierten außerdem, dass bei dem komplizierten Verfahren zur Ölgewinnung aus Teersand zu viel klimaschädliche Treibhausgase freigesetzt würden.