Breites Bündnis kritisiert Corona-Hilfen für arme Menschen als unzureichend

Deutschland - Bild: Mehaniq via Twenty20
Deutschland - Bild: Mehaniq via Twenty20

Ein Bündnis von 41 Gewerkschaften und Verbänden hat den von der Regierung in Aussicht gestellten Einmalzuschlag in Höhe von 150 Euro für arme Menschen als „Tropfen auf den heißen Stein“ kritisiert. Die Organisationen starteten am Dienstag eine Unterschriftensammlung, „um den Druck auf die Bundesregierung zu erhöhen, endlich armutspolitisch wirksame Soforthilfen auf den Weg zu bringen“, wie es in einer Erklärung hieß. 

Die Corona-Pandemie mit all ihren wirtschaftlichen und sozialen Folgen treffe „die Ärmsten in der Gesellschaft besonders hart“, heißt es in dem Appell. Ausgerechnet die Ärmsten müssten seit Beginn der Krise vor fast einem Jahr „noch immer auf angemessene Unterstützung“ warten. 

Das Bündnis fordert die zügige Anhebung der Regelsätze auf mindestens 600 Euro für alle Menschen, die auf existenzsichernde Leistungen wie etwa Hartz IV angewiesen sind. „Denn schon vor Corona fehlte es den Armen an Geld für eine ausgewogene, gesunde Ernährung und ein Mindestmaß an sozialer, politischer und kultureller Teilhabe“, kritisierten die Organisationen. 

Darüber hinaus brauche es statt einer Einmalzahlung für die Dauer der Krise einen pauschalen Mehrbedarfszuschlag in der Grundsicherung von 100 Euro pro Kopf und Monat, um zusätzliche Corona-bedingte Kosten auszugleichen. Schließlich fordern die Organisationen „für die Dauer der Krise ein Verbot von Zwangsräumungen und die Aussetzung von Kreditrückzahlungen, um einkommensarme Menschen vor Corona-bedingtem Wohnungsverlust und Existenznot zu schützen.“ 

Der Appell wurde initiiert von einer breiten Allianz, die von Gewerkschaften, Sozial- und Wohlfahrtsverbänden, über Kultur, Wohnen, Umwelt bis zu Selbsthilfe, Gesundheits- und Menschenrechtsorganisationen reicht. Das Bündnis rief Bürgerinnen und Bürger auf, mit ihrer Unterschrift unter den Appell „Corona trifft Arme extra hart – Soforthilfen jetzt!“  politisch Druck zu machen. Es gehe darum, dass auch die Ärmsten – ob arme Alte und Pflegebedürftige oder Kinder, Arbeitslose, Flüchtlinge oder Erwerbsgeminderte – die Corona-Krise gut überstehen.

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