Die Bundesregierung mahnt vor den neuen Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Pandemie weiter zur Vorsicht. „Die zweite Welle der Pandemie ist gebrochen, aber sie ist natürlich noch nicht zu Ende“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Er sprach nach Beratungen des Corona-Kabinetts in Berlin von einem „gemischten Bild aus Erfolg und Risiko“.
Mit Blick auf Forderungen nach einer Lockerung der geltenden Einschränkungen warnte Seibert: „Wir können Erfolge auch wieder zunichte machen, wenn es nicht gelingt, die Infektionen in Deutschland nach unten zu drücken.“ Das Ziel, den sogenannten Inzidenzwert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen wieder unter 50 zu drücken, sei zwar in einigen Städten und Landkreisen erreicht, es gebe aber auch weiterhin Kommunen mit einem Inzidenzwert über 200.
Positiv wertete Seibert, dass die Zahlen sowohl der Neuinfektionen als auch der aktiv Infizierten und der Patienten auf den Intensivstationen gesunken sei. Weiterhin bestehe jedoch auch „die sehr reale Gefahr“ durch mutierte Varianten des Coronavirus, die wesentlich aggressiver seien als die bisherigen Viren. Daher sei man weiterhin in einer Lage, „in der man mit großer Vorsicht vorgehen muss“.
Seibert bekräftigte, sobald es Lockerungen geben könne, habe „die Öffnung der Kitas und Grundschulen Vorrang vor vielem anderen“. Am Mittwoch wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen entscheiden.