Carsharing bei Nutzerzahlen auch im Corona-Jahr 2020 weiter auf Wachstumskurs

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Die Zahl der Carsharing-Nutzer hat auch im Corona-Jahr 2020 weiter zugelegt. Wie der Bundesverband Carsharing am Mittwoch mitteilte, wuchs die Zahl der Kundinnen und Kunden auf insgesamt 2,87 Millionen – ein Plus von 25,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies sei ein Zeichen dafür, dass sich Carsharing in der Krise als Ergänzung zum öffentlichen Personenverkehr bewährt habe, erklärte der Verband.

Zugleich habe der allgemeine Rückgang der Mobilität während der beiden Lockdowns auch bei den Carsharing-Anbietern zu „teilweise erheblichen“ Buchungs- und Umsatzrückgängen geführt. „Die Corona-Krise hat auch das Carsharing getroffen“, erklärte Verbandsgeschäftsführer Gunnar Nehrke. Das Vertrauen der Nutzerinnen und Nutzer sei aber „offensichtlich weiterhin hoch“. 

Konstant blieben im vergangenen Jahr sowohl die Zahl der Anbieter, als auch der Fahrzeugbestand und die Zahl der Orte, an denen Carsharing verfügbar ist. Zum Beginn des neuen Jahres gab es laut Carsharing-Verband 228 Anbieter – darunter Unternehmen, Genossenschaften und Vereine. Ein Jahr zuvor waren es mit 226 in etwa ebenso viele gewesen.

Gleiches gilt demnach auch für die 855 Städte und Gemeinden, in denen Carsharing angeboten wird. Die Zahl der in Deutschland bereitgestellten Carsharing-Fahrzeuge stieg leicht auf jetzt 26.220. Das entspricht einem Plus von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Handlungsbedarf sieht der Bundesverband nun vor allem bei Carsharing-Standorten am Stadtrand, in kleineren Städten und im ländlichen Raum, die vielerorts von der Schließung bedroht seien. „Damit die Corona-Krise das Carsharing-Angebot in Deutschland nicht langfristig schwächt und den weiteren Ausbau verlangsamt, ist die Politik jetzt gefordert“, mahnte Nehrke. 

Wenn die Corona-Krise vorüber sei, würden der Klimawandel und die Verkehrswende weiterhin „zentrale Herausforderungen sein, die wir lösen müssen“. Hierfür spiele das Carsharing als „Autobaustein im Umweltverbund“ eine wichtige Rolle. 

Konkret fordert der Verband, dass im Rahmen eines „Nationalen Entwicklungsprogramms Carsharing“ Standorte in der Peripherie und auf dem Land gezielt gefördert werden müssten. Außerdem seien ein beschleunigter Ausbau von Carsharing-Stellplätzen in den Kommunen und ein Förderprogramm für Ladesäulen für Carsharing-Stellplätze nötig. 

Darüber hinaus wirbt der Dachverband für einen „Sharing-Zuschuss“ für private Haushalte analog zur Förderung des privaten Autobesitzes durch die Umweltprämie für E-Autos – und außerdem für die schnelle Entwicklung eines digitalen Führerscheins, damit Bürgerinnen und Bürger leichter online ins Carsharing einsteigen könnten.

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