FDP-Chef Christian Lindner hat das Ergebnis des Impfgipfels von Bund, Ländern und Pharmakonzernen als „leider enttäuschend“ kritisiert. Bislang sei es nicht gelungen, den Rückstand gegenüber anderen Ländern wegen der unzureichenden Bestellungen aufzuholen, sagte Lindner am Montag den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Aus den langsamen Fortschritten dürfe sich aber kein Dauer-Lockdown bis zum Sommer ergeben.
Es sei nun nötig, „regional und mit innovativen Schutzkonzepten Öffnungen zu ermöglichen“, so Lindner. Wo die Lage vor Ort unter Kontrolle sei, seien pauschale Grundrechtseingriffe nicht verhältnismäßig.
Michael Theurer, der Vizevorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, forderte: „Wer wie Kanzlerin Merkel alle 14 Tage zum Krisengipfel einlädt, muss auch die Koordinierung für das Impfen übernehmen“ und das Tempo für Entscheidungen erhöhen. Anders sei die Beschaffung von Impfstoffen offenbar nicht in den Griff zu bekommen, erklärte Theurer.
Bund und Länder hatten sich am Montag auf einen nationalen Impfplan verständigt, der geplante Lieferungen verzeichnen und – wo das nicht möglich ist – Lieferszenarien modellieren soll. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hielt außerdem an ihrer Zusage fest, bis zum Ende des Sommers jedem erwachsenen Bürger ein Impfangebot machen zu wollen.