In Bangladeschs größtem Bordell sind Impfungen gegen das Coronavirus angelaufen. In dem Bordell in der Stadt Daulatdia im Westen des Landes gibt es 1900 Prostitutierte. Rund hundert von ihnen seien bereits geimpft, sagte der Gesundheitsbeauftragte Asif Mahmud. Für die Prostituierten wurde eigens die Altersgrenze von 40 Jahren herabgesetzt, die sonst in Bangladesch für den Zugang zu den Corona-Impfungen gilt.
„Es ist absolut notwendig, Sexarbeiter zu impfen“, sagte Mahmud. „Tausende Menschen kommen täglich ins Bordell und die Sexarbeiter sind durch das Virus am meisten gefährdet.“
Die 40-jährige Beauty sagte, sie sei ursprünglich skeptisch gewesen, weil sie Gerüchte gehört habe, dass Menschen nach der Impfung gestorben seien. Von den Regierungsbeauftragten sei sie aber „beruhigt“ worden.
Bangladesch ist eines von wenigen muslimischen Ländern, in denen die Prostitution legal ist für Frauen ab 18 Jahren. In dem Land gibt es bei 168 Millionen Einwohnern elf Bordelle.
Der im März verhängte Lockdown brachte viele Prostituierte und ihre Familien in Not. Ein Teil von ihnen lebte seither auf der Straße. Beauty zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Einkünfte nun wieder steigen werden.
Bangladesch bezieht 30 Millionen Dosen des Impfstoffs von Astrazeneca, die vom Serum Institute of India produziert werden. Bislang wurden knapp drei Millionen Dosen verimpft. Darüber hinaus werden 68 Millionen Dosen des Vakzins von der internationalen Covax-Initiative erwartet, die sich für eine faire weltweite Verteilung der Impfstoffe einsetzt. In Bangladesch wurden 545.000 Corona-Infektionen und mehr als 8300 Corona-Todesfälle registriert.