Corona-Krise sorgt für Rekordausgaben bei der Bundesagentur für Arbeit

Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg (über BA)
Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg (über BA)

Wegen der Folgen der Corona-Pandemie haben die Ausgaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) im vergangenen Jahr Rekordniveau erreicht. Sie stiegen auf 61 Milliarden Euro und lagen damit über dem bisherigen Höchstwert von 56,8 Milliarden Euro aus dem Jahr 2003, wie die BA am Freitag mitteilte. Vor allem für das Kurzarbeitergeld und das Arbeitslosengeld musste die Behörde hohe Summen in die Hand nehmen.

Während des Lockdowns im Frühjahr 2020 waren den Angaben zufolge in der Spitze sechs Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit – und die entsprechenden Ausgaben stiegen „auf ein historisches Hoch“: Die BA zahlte im vergangenen Jahr 22,1 Milliarden Euro an Kurzarbeitergeld aus. Im Jahr 2019 waren es lediglich 157 Millionen Euro; während der Finanzkrise zwischen 2008 und 2012 waren es insgesamt 8,5 Milliarden Euro.

„In der Spitze haben wir an einem Tag mehr Kurzarbeitergeld ausgezahlt als im gesamten Jahr 2019“, erklärte die BA-Finanzvorständin Christiane Schönefeld. „Die Ausgaben lohnen sich, denn die Kurzarbeit wirkt. Die Beschäftigten bleiben im Job und sind sofort wieder einsatzfähig, wenn die Betriebe wieder arbeiten können.“

Auch die BA-Ausgaben für das Arbeitslosengeld legten kräftig zu: Sie lagen den Angaben zufolge im vergangenen Jahr bei 20,6 Milliarden Euro, nach 15 Milliarden Euro 2019. 

Ihre Einnahmen im Jahr 2020 bezifferte die BA auf lediglich 33,7 Milliarden Euro – somit musste ein Defizit von 27,3 Milliarden Euro ausgeglichen werden. „Knapp 20 Milliarden Euro konnten aus der Rücklage eingesetzt werden, weitere rund sieben Milliarden Euro wurden aus dem Bundeshaushalt zugewiesen“, erläuterte die Behörde. „Diese Liquiditätshilfe wird der BA zum Jahresende 2021 erlassen.“

Die Rücklage der BA schmolz den Angaben zufolge auf sechs Milliarden Euro zusammen. Dieses Geld werde verwendet, „um einen Teil des Defizits im Haushalt 2021 auszugleichen“. Zum Jahresende werde die Rücklage aufgebraucht sein – „ins Jahr 2022 startet die BA ohne finanzielle Reserve“.

Die Behörde betonte zudem, dass trotz der Einschränkungen durch die Pandemie die Ausgaben für Weiterbildungen im vergangenen Jahr um 56 Millionen Euro auf 1,5 Milliarden Euro gestiegen seien. Davon entfielen demnach rund 543 Millionen Euro auf die Qualifizierung von Beschäftigten. 

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