Wegen extrem hoher Neuinfektionszahlen werden die Corona-Maßnahmen rund um die südfranzösischen Städte Nizza und Cannes verschärft. An diesem Abschnitt der Côte d’Azur gelten ab dem Wochenende weitgehende Ausgangsbeschränkungen, wie der Präfekt des Verwaltungsbezirks Alpes-Maritimes, Bernard Gonzalez, am Montag mitteilte. Die Kontrollen an den Flughäfen und an der italienischen Grenze werden verschärft. Bei der Einreise verlangt Frankreich von EU-Bürgern unter anderem einen negativen PCR-Test.
In den Küstengemeinden von Théoule-sur-Mer westlich von Cannes bis Menton an der italienischen Grenze dürfen die Bewohner laut der Präfektur ihre Häuser an Wochenenden in der Regel nur noch für maximal eine Stunde im Umkreis von fünf Kilometern verlassen. Bei Verstößen droht eine Geldbuße von 135 Euro. Zudem müssen ab Dienstag Geschäfte mit mehr als 5000 Quadratmetern Fläche schließen, die keine Lebensmittel verkaufen. Beide Maßnahmen sind vorerst auf zwei Wochen befristet.
In Nizza war die Zahl der Neuinfektionen zuvor auf mehr als 700 pro 100.000 Einwohner gestiegen – mehr als das Dreifache des französischen Werts von rund 190 und das 14-fache des europäischen Alarmwerts von 50. Die Behörden machen unter anderem die britische Virus-Variante dafür verantwortlich, aber auch mangelnde Disziplin der Bewohner. Frühlingshafte Temperaturen hatten am Wochenende zahlreiche Menschen an die Mittelmeer-Strände gelockt.