Der zweite Lockdown in der Corona-Krise bereitet auch den Betreibern von Spielhallen und Geldspielautomaten Sorgen. „Wir müssen mit Betriebsschließungen rechnen“, sagte Georg Stecker, Vorstandssprecher des Dachverbands Die Deutsche Automatenwirtschaft der „Wirtschaftswoche“. Der zweite Lockdown „bedeutet eine dramatische Situation für unsere Unternehmen in allen Branchenstufen, also Industrie, Großhandel und Automatenaufstellung. Bei einigen sind die Reserven langsam aber sicher aufgebraucht.“
Für den Bereich der Automatenaufstellung gehe er für 2020 von einem Umsatz-Rückgang von etwa 50 Prozent aus, sagte Stecker weiter. Die Auswirkungen auf die Industrie und den Großhandel lägen auf der Hand. Bundesweit arbeiteten 70.000 Menschen in der Automatenbranche, Kurzarbeit sei derzeit die einzige Möglichkeit, diese Jobs zu erhalten.
Branchenschwergewicht Gauselmann (Merkur) verbuchte 2020 erhebliche Rückgänge um knapp 30 Prozent im Vorjahresvergleich, wie Inhaber Paul Gauselmann der „Wirtschaftswoche“ sagte. „Dass das die Reserven gewaltig in Anspruch nimmt, brauchen wir nicht zu sagen.“ Die Gauselmann Gruppe habe „erstmalig in ihrem 63-jährigen Bestehen rote Zahlen nicht vermeiden können“.
Gauselmann warnte auch vor neuen gesetzlichen Regulierungsauflagen, die in vielen Bundesländern „zu einer massiven Reduktion von Spielhallen-Standorten führen könnte“.