Corona-Pandemie verschärft laut Bertelsmann-Studie Wertekonflikte

Deutschland - Bild: Mehaniq via Twenty20
Deutschland - Bild: Mehaniq via Twenty20

Die Corona-Pandemie verstärkt einer Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge bereits vorher schwelende Konflikte zwischen den verschiedenen Wertemilieus in Deutschland. Während von den als Humanisten oder Idealisten eingestuften Menschen etwa 80 Prozent die Einschränkung von Freiheitsrechten zur Bekämpfung der Pandemie akzeptieren, wird sie von fast der Hälfte der besonders leistungs- und erfolgsorientierten Menschen abgelehnt, wie die am Mittwoch veröffentlichte Untersuchung ergab.

Die Studienmacher betrachteten sieben Wertemilieus, darunter Idealisten, Humanisten, Materialisten, Beziehungsmenschen, Konservative, Macher und Selbstverwirklicher. Menschen aus Wertemilieus, in denen die Beschneidung von Freiheitsrechten kritisch gesehen wird, zeigen sich demnach auch skeptisch gegenüber Impfungen. 44 Prozent der Leistungsorientierten und 40 Prozent der Materialisten wollen sich auf keinen Fall impfen lassen.

Große Übereinstimmungen gibt es über die Wertemilieus hinaus aber bei dem Wunsch, nach der Pandemie nicht zur alten Normalität zurückzukehren. Über 80 Prozent aller Befragten halten der Studie zufolge einen gesellschaftlichen Wandel für wichtig, klare Mehrheiten dafür gibt es in allen Gruppen.

Mit 68 Prozent sind diese bei den Materialisten am geringsten ausgeprägt, mit 88 Prozent bei den Konservativen und Selbstverwirklichern am stärksten. Allerdings wurde nicht abgefragt, wo genau dieser gesellschaftliche Wandel ansetzen soll.

Das Norstat-Institut befragte Ende November für die Bertelsmann-Stiftung 1012 Teilnehmer online. Die Ergebnisse seien repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

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