Der Murmeltiertag – Was es damit auf sich hat

Murmeltier
Murmeltier

Wie jedes Jahr am 2. Februar wurde auch am gestrigen Dienstag der sogenannte Murmeltiertag in den USA zelebriert. Bei dieser Tradition werden Murmeltiere aus ihrem Winterschlaf gerissen und aus ihrem Bau gelockt. Sieht das Tier seinen Schatten – so die Legende – soll der Winter dort noch weitere sechs Wochen andauern. Andernfalls würde der Frühling nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Was meteorologisch dahintersteckt, ist ziemlich simpel: Gibt es einen Schattenwurf, dann scheint die Sonne und die Bewölkung ist entsprechend gering. In der Folge kann nachts der Boden und damit auch die darüber liegende Luft stärker abkühlen, als das bei bedecktem Himmel der Fall wäre. Anfang Februar kann es dadurch am Morgen eben dann frostig werden und das Murmeltier würde sich wohl lieber wieder im warmen Bau verschanzen, so der Meteorologe Tobias Reinartz vom Deutschen Wetterdienst.

Den Ursprung des Murmeltiertags findet man in Pennsylvania, genauer gesagt im Örtchen Punxsutawney. Vermutlich waren es deutschsprachige Einwanderer, die diese Legende über den großen Teich mitbrachten. Denn zum 2. Februar, auf den im Christentum Mariä Lichtmess fällt, existieren Bauernregeln wie „Sonnt sich der Dachs in der Lichtmesswoche, geht auf vier Wochen er wieder zu Loche“. Nun gibt es in Pennsylvania allerdings keine Dachse. Also machte man sich auf die Suche nach einem anderen, dem Winterschlaf ähnlich zugeneigtem Tierchen und wurde beim Murmeltier fündig.

Seit 1886 werden dort nun Murmeltiere zur Wetter- beziehungsweise besser Winterprognose herangezogen und das obwohl die Trefferquote mit rund 40 % nicht gerade hoch ist. Trotzdem erfreuen sich diese Veranstaltungen großer Beliebtheit, was vielleicht aber auch an ihrem mittlerweile zum Teil volksfestähnlichen Charakter liegen könnte.

In diesem Jahr gab es natürlich kein Publikum vor Ort. An den Bildschirmen konnte man aber verfolgen, wie das Murmeltier seinen Schatten sehen konnte. Der Winter soll dort also noch weitere sechs Wochen andauern.

Und bei uns in Deutschland?

Zumindest im Norden und Nordosten könnte es mit Blick auf das kommende Wochenende sehr winterlich werden. Im Süden kommen dagegen in den kommenden Tagen bei zweistelligen Höchstwerten eher Frühlingsgefühle auf. Wie sich das Wetter allerdings in den nächsten sechs Wochen entwickeln wird, steht natürlich in den Sternen, so Reinartz.

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