Der japanische Halbleiterproduzent Renesas übernimmt den deutsch-britischen Chiphersteller Dialog: Wie beide Unternehmen am Montag mitteilten, genehmigten ihre Vorstände die Fusion, die vorbehaltlich der Zustimmung von Aufsichtsbehörden und Dialog-Aktionären bis Jahresende abgeschlossen sein soll. Renesas zahlt demnach 4,9 Milliarden Euro für den Konkurrenten; der Kaufpreis entspricht 67,50 Euro pro Dialog-Aktie und liegt damit rund 20 Prozent über der Börsenbewertung vom Freitag.
Die Übernahme von Dialog sei „unser nächster wichtiger Schritt, um den Wachstumsplan von Renesas voranzutreiben und erhebliche strategische und finanzielle Vorteile zu erzielen“, erklärte Renesas-Chef Hidetoshi Shibata. Dialog biete seinem Konzern „eine starke Innovationskultur und ausgezeichnete Kundenbeziehungen“, unter anderem in der Industrie sowie in Wachstumsfeldern wie dem Internet der Dinge.
Der Chipproduzent Dialog Semiconductor mit Hauptsitz in London und Verwaltungszentrale in Kirchheim unter Teck bei Stuttgart ist auf sogenannte integrierte Schaltungen spezialisiert, etwa für die Stromversorgung und die Kommunikation elektronischer Geräte, und beliefert unter anderem den iPhone-Hersteller Apple. Neben der Telekommunikationsbranche ist außerdem wie bei Renesas die Autoindustrie ein wichtiger Abnehmer der Chips.
Der japanische Konzern Renesas Electronics will die Übernahme den Angaben vom Montag zufolge durch Bankdarlehen in Höhe von umgerechnet rund 5,8 Milliarden Euro absichern. Demnach ist allerdings zunächst eine weitgehende „Eigenkapitalfinanzierung durch die Ausgabe neuer Aktien“ geplant, welche Kredite im besten Fall überflüssig machen könnte.