In der ersten Februarhälfte ist die Mobilität in Deutschland stärker zurückgegangen als im Januar. Im bundesweiten Durchschnitt lag der Bewegungsrückgang vom 1. bis zum 14. Februar 19 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019, wie eine am Donnerstag vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden veröffentlichte Sonderauswertung von Mobilfunkdaten zeigt. Im Januar dieses Jahres hatte der Rückgang bei 16 Prozent.
Im Ländervergleich sank die Mobilität in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg mit jeweils 27 Prozent weniger Bewegungen besonders stark. Am schwächsten fiel der Bewegungsrückgang in den dünn besiedelten Ländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern aus. Als mögliche Erklärung für den stärkeren Rückgang in Städten nannte das Statistische Bundesamt stärkere Auswirkungen der Corona-Beschränkungen auf das kulturelle und öffentliche Leben im dicht besiedelten Raum.
Anhand von Baden-Württemberg, wo eine seit Mitte Dezember geltende nächtliche Ausgangssperre zum 11. Februar aufgehoben wurde, lasse sich der mögliche Effekt von Ausgangssperren auf die Mobilität nachvollziehen. In Kreisen mit Ausgangssperren gingen die Bewegungen in einem Radius von unter fünf Kilometern demnach um 17 Prozentpunkte stärker zurück als in Kreisen ohne Ausgangssperre. Da in Baden-Württemberg zwischen 21.00 und 05.00 Uhr nur rund fünf Prozent der gesamten Bewegungen stattfänden, wirke sich diese Veränderung allerdings kaum auf das Gesamtbewegungsgeschehen aus.
Das Bundesamt nutzt für seine Erhebungen zum Mobilitätsverhalten in der Corona-Pandemie anonymisierte und in großer Zahl gesammelte Mobilfunkdaten. Hintergrund ist die Annahme, dass eine reduzierte Mobilität auch die Zahl der sozialen Kontakte und damit der Ansteckungen senkt.