In Griechenland sind nach Angaben von Tierschützern dutzende Flamingos verendet, weil sie Bleimunition gefressen haben. Die ersten zwei Vögel mit Vergiftungssymptomen wurden Ende Januar in der Lagune Agios Mamas in Nordgriechenland gefunden, wie die griechische Nachrichtenagentur ANA am Mittwoch berichtete. Seitdem hat die Umweltschutzorganisation Aktion für Wildtiere und -pflanzen neun kranke Flamingos behandelt und viele weitere tote Flamingos gefunden. „Alle hatten Blei geschluckt“, sagte Stavros Kalpakis von der Organisation.
In der Lagune Agios Mamas auf der Halbinsel Chalkidiki hatten im vergangenen Jahr zum ersten Mal Rosaflamingos gebrütet. Es war die erste Brutkolonie in Griechenland überhaupt. Durch die Bleimunition wird der Standort für die Vögel nun aber zur tödlichen Gefahr, wie Kalpakis warnte. Nach Überzeugung der Tierschützer wurden die Flamingos in der Lagune vergiftet.
In Griechenland ist die Jagd mit bleihaltiger Munition in Feuchtgebieten verboten. Nach Angaben von Umweltschützern wird aber immer noch von vielen Jägern Bleischrot genutzt. Seit Beginn des Corona-Lockdowns im November ist die Jagd in Griechenland auch grundsätzlich eingeschränkt.