Einzelhandel beklagt nach wie vor stockende Hilfen und fehlende Perspektive

Schaufenster zu Corona-Zeiten
Schaufenster zu Corona-Zeiten

Der besonders hart vom Corona-Lockdown betroffene Einzelhandel beklagt ausbleibende Hilfszahlungen und eine fehlende Öffnungsperspektive. Im Handel komme „immer noch kein Geld an“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, der „Augsburger Allgemeinen“ vom Freitag. Viele Einzelhändler seien „pessimistisch und frustriert“. Es gebe keine Öffnungsperspektive und viele Handelsunternehmen hätten „massive Existenzsorgen“, warnte Genth.

„Der Lockdown darf nicht einfach, ohne dass es zumindest einen Plan zur Wiedereröffnung gibt, fortgesetzt werden“, fuhr der HDE-Hauptgeschäftsführer fort. Der geöffnete Lebensmittelhandel zeige, dass die Hygienekonzepte erfolgreich seien.

Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann (CDU) verwies im „Morgenmagazin“ der ARD ebenfalls darauf, dass die Novemberhilfe etwa für die Gastronomie „zum allergrößten Teil geflossen“ sei, es jedoch ein „dramatisches Problem im Einzelhandel“ gebe. Der Einzelhandel habe seit Mitte Dezember geschlossen und einige hätten „bis heute nicht einen Cent gesehen“. „Das geht nicht.“

Linnemann sprach von einem „Verwaltungsversagen“ und forderte die Regierung zum Handeln auf. Es sei Aufgabe der Regierung, „jetzt“ Abschlagszahlungen an den Einzelhandel und etwa auch Friseure zu zahlen. Gleichwohl sei klar: „Wir werden nicht allen helfen können.“ Es werde auch eine Insolvenzwelle geben. Jedoch müssten alle Firmen die gleichen Voraussetzungen haben, um aus der Krise zu kommen, sagte Linnemann.

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