Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den USA am Montag Unterstützung von „Terroristen“ vorgeworfen. Erdogan erhob seinen Vorwurf einen Tag nachdem die Regierung in Ankara erklärt hatte, Rebellen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hätten 13 entführte Türken getötet, die sie in einer Höhle im Nordirak festgehalten hätten. Laut PKK wurden die 13 Türken hingegen bei türkischen Bombenangriffen getötet. Bei den meisten Getöteten handelte es sich um Soldaten und Polizisten, die 2015 und 2016 von der PKK entführt worden waren.
Die USA und ihre westlichen Alliierten haben die PKK zu einer Terrororganisation erklärt, Washington unterstützt in Syrien aber die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Für Ankara handelt es sich bei der YPG um eine Abspaltung der PKK.
Die Türkei startete in diesem Monat eine neue Militäroperation gegen PKK-Stellungen im Norden Iraks. Dabei sollten die gefangenen Türken, wie Erdogan am Montag sagte, befreit werden. Das US-Verteidigungsministerium erklärte, es bedaure „den Tod türkischer Bürger“, warte aber auf Bestätigungen zu den jüngsten Vorgängen.
Erdogan bezeichnete diese Erklärung als „Farce“. „Ihr sagt, dass ihr Terroristen nicht unterstützt, aber tatsächlich steht ihr an ihrer Seite oder hinter ihnen“, sagte der türkische Staatschef. Laut dem türkischen Verteidigungsminister Hulusi Akar wurden die 13 Leichen von türkischen Soldaten in einer Höhle in der Region Gara im Norden Iraks gefunden. Akar sagte unter Berufung auf Aussagen zweier kurdischer Kämpfer, die dort gefangen genommen wurden, die 13 Getöteten seien jeweils mit einer Kugel hingerichtet worden.