Ermittlungen gegen Kreuzfahrtgesellschaft nach Corona-Todesfällen

Symbolbild: Kreuzfahrtschiff
Symbolbild: Kreuzfahrtschiff

Fast ein Jahr nach der Corona-bedingten Irrfahrt eines Kreuzfahrtschiffes in der Karibik ermittelt die Justiz gegen die italienische Gesellschaft Costa. Pariser Untersuchungsrichter gehen dem Verdacht der Gefährdung von Passagieren und der fahrlässigen Körperverletzung nach, wie die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag von Seiten der Justiz erfuhr. Hunderte Kreuzfahrtreisende und Angehörige aus Frankreich hatten Anzeige erstattet. 

Darunter sind auch die Familien von drei Passagieren, die an der Lungenkrankheit Covid-19 starben, wie ihre Anwälte mitteilten. Auf dem Schiff „Costa Magica“ mit gut 2300 Reisenden an Bord waren im März 2020 mehrere Coronavirus-Verdachtsfälle aufgetreten. Mehrere Karibik-Inseln verweigerten dem Schiff daraufhin die Einfahrt in ihre Häfen.

Den Klägern zufolge informierte die Besatzung die Passagiere nicht über die Lage und rief sie auf, sich stattdessen in den Geschäften, Saunen oder Restaurants an Bord zu vergnügen – ohne jede Abstandsregeln. Die Gesellschaft Costa beruft sich darauf, sie habe alle geltenden Vorschriften eingehalten und „die erhältlichen wissenschaftlichen Informationen“ zum Virus beachtet. Im vergangenen Jahr hatten auch andere Kreuzfahrtschiffe wegen Corona-Fällen festgesessen.

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