Ermittlungen gegen Polizist wegen zu Unrecht eingesperrten Syrers eingestellt

Symbolbild: Gefangen
Symbolbild: Gefangen

Im Fall eines zu Unrecht im Gefängnis von Kleve eingesperrten und später gestorbenen Syrers hat die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen gegen einen Klever Polizeibeamten eingestellt. Es stehe nicht fest, dass dem Polizisten bei einem Telefonat mit einer Braunschweiger Staatsanwältin die der Inhaftierung zugrunde liegende Verwechslung des Syrers mit einem Mann aus Mali bewusst gewesen sei, teilten Staatsanwaltschaft Kleve und Polizei Krefeld am Donnerstag mit.

Der versehentlich eingesperrte Syrer Amad A. hatte im September 2018 ein Feuer in seiner Zelle in der JVA Kleve gelegt und war zwei Wochen später in einem Bochumer Krankenhaus seinen dabei erlittenen Verletzungen erlegen. Der Fall erregte bundesweit Aufsehen. A. war zu Unrecht eingesperrt worden, weil die Personendatensätze des gesuchten malischen Staatsangehörigen Amedy G. mit den Datensätzen von A. zusammengeführt worden waren.

Nach dem Telefonat mit dem Klever Polizeibeamten hatte die Staatsanwältin aus Braunschweig am 27. Juli 2018 vermerkt, dass der inhaftierte Syrer nicht mit dem gesuchten Mann aus Mali identisch sei. Die Ermittler konnten jedoch nicht feststellen, dass der Polizist erkannt oder zumindest billigend in Kauf genommen hatte, dass die Festnahme und Inhaftierung des Syrers auf einer Verwechslung mit dem malischen Staatsangehörigen beruhte.

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